17. August 2012

Rozze -> Barca 1553km - Teil II: Wir bringen den Asphalt auch nachts zum Glühen!

So, dann jetzt mal feuer Frei für Teil zwei!
Auf der Raste Schauinsland bei Freiburg angekommen, trafen wir noch eine andere Tramperin namens Tabea, die extrem lässig war. Nach einem kurzen Smalltalk gab sie mir ihre E-Mail Adresse für den Tramprennenverteiler und vielleicht sehen wir sie schon am 4. Oktober wieder, wenn es heisst: Daumen raus - ab nach Amsterdam! SEID ALLE DABEI!!
Hier chillten wir nur extrem kurz, mussten uns dann auch schnell wieder von Tabea verabschieden, denn wir konnten bei einem französischen Pärchen knappe 200km bis nach Besancon mitfahren. Das Pärchen war total entspannt und so unterhielten wir uns über alles Mögliche, vorzugsweise diskutierten wir aber den Wechsel von Zlatan Ibrahimovic zu Paris St.Germain bzw. über die reichen Scheichs, die für Paris St.Germain ja bekanntlich ordentlich tief in die Westentasche gegriffen haben.

Die Fahrt verging schnell und so stiegen wir auf einer Raststätte kurz vor Besancon aus. Jetzt hatten wir knapp die Hälfte der Gesamtstrecke zurückgelegt. Hier war allerdings nicht allzuviel los, bis ich eine riesige Plüschbanane im Auto von 3 jungen Franzosen entdeckte und diese sofort um ein Foto mit der Banane bat. Gesagt getan und schon schnappte sich 'Oan86' die Banane und wir schossen ein erstes Foto.

                                       'Oan86' freut sich über die riesige Banane



Zum Abschluss nahmen wir die Banane nochmal in unsere Mitte und so entstand dieses supergeile Foto.


Obwohl wir auf dieser Raste doch knappe 2 Stunden warten mussten, brachte uns die Banane einen dicken Boost ein, so dass wir alsbald mit dem so ziemlich coolsten Lift der gesamten Tour von dannen fuhren.
Dieser coole Lift war ein Franzose, der ursprünglich aus der französischen Kolonie Niger stammt und seit ungefähr 6 Jahren mit seiner Familie in Frankreich lebt. Heute war er unterwegs zu Freunden nach Lyon und konnte uns deshalb gute 200km mitnehmen.
Zuerst brachte er uns 2 kleine Colaflaschen aus dem Raststättenshop mit, was sicherlich nicht alltäglich ist. Darüberhinaus wollte er uns sogar noch auf einer Raststätte südlich von Lyon absetzen und danach umdrehen und zurück nach Lyon fahren. Deshalb telefonierte er während der Fahrt noch mit seinem Kumpel, ob der nicht mal im Internet recherchieren könnte, welche Raste sich südlich von Lyon befinde und dafür geeignet wäre. Nach kurzem Hin und Her wurden wir uns dann einig und so fuhren wir Richtung Süden an Lyon vorbei und stiegen auf der vereinbarten Raste aus.
Mittlerweile war es ca. 23h, doch der Traffic war für diese Uhrzeit atemberaubend. Leider fuhren viele Leute aus Lyon auf diese Raste um nochmal zu tanken oder eine Kleinigkeit zu kaufen.
Somit warteten wir auch hier ca. 1,5 Stunden bis uns dann ein Pärchen mit einem Van etwa 80km auf die nächste Raststätte mitnahm. Hier war der Traffic für diese Uhrzeit auch wieder phänomenal, jedoch konnten wir den passenden Lift nicht auf Anhieb finden.
Zu unserer Belustigung fuhr ein getunter alter Käfer auf die Raststätte und ich schoss direkt mal ein Foto. Leider ist der Trottel durchs Bild gelaufen und nach exakt diesem Bild war der Akku meiner Kamera leer.


Nach kurzer Zeit boten uns zwei junge Franzosen an uns 80km weiter für 10€ mitzunehmen. Wir blieben trotz der Uhrzeit mitten in der Nacht hart und lehnten ab. Wir sind halt Tramper diggen und keine Mitfahrgelegenheit!
Hier bückten wir wieder ca. 2 Stunden ab, bevor ein deutsches Paar mit 15 Jahre altem Sohn & Wohnwagen auf die Raststätte fuhr. Obwohl es ja sozusagen unsere Landsmänner sind, zierten sie sich zuerst doch ordentlich uns mitzunehmen. Wir mussten erst auf die Tränendrüse drücken, bis sie sich dann endlich erweichen ließen. Sie fuhren genau in unsere Richtung bis fast nach Barcelona! Wir harrten die 400km zu dritt auf der Rückbank aus bis wir dann in der Morgensonne etwa 90km nördlich von Barcelona auf der Raste ausstiegen. Trotz dass sie uns mitnahmen muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass sie definitiv unsympathisch waren und normalerweise wohl keine Leute mitnehmen würden, da wirklich erst nach Drücken auf die Tränendrüse was drin war. Da frage ich mich doch allen Ernstes was sich diese Leute dabei denken, etwa dass sie nachts um 3.30h in Südfrankreich auf einer Raststätte von zwei deutschen Landsleuten ausgeraubt und überfallen werden??? Wieder mal unfassbar was es für Pack gibt!
Naja egal, man fährt ja dann doch einfach mit :D
Dann stiegen wir halt 90km nördlich von Barcelona aus und fuhren mit einem alten Spanier mit, der uns einfach in sein Auto heranwinkte, irgendwie Richtung Barcelona fuhr, aber kein Wort englisch sprach.
Während wir im Auto saßen gambelten wir kurz durch einen Münzwurf die Raste aus, auf der wir aussteigen wollten. Die Münze sagte, wir sollten parallel zu Barcelona auf einer Raste aussteigen, was sich im Nachhinein als Fail erwies, da von hier aus niemand direkt in die Stadt, sondern nur irgendwo ins Umland oder weiter fuhr.
Zu allem Überfluss wurden wir auch noch vom Tankstellenchef persönlich von dieser Raste geworfen, so dass wir kurzerhand unter der Autobahn durchgingen auf die andere Seite. Hier war der Plan nun wieder zurück in Richtung Frankreich zu fahren, dort auf der nächsten Raste auszusteigen und irgendwie auf die andere Seite zu gelangen. Wir fuhren bei einem jungen Pärchen mit, die in einer Auto-Kolonne mit ihrer Familie unterwegs zu einem Hundestrand in der Nähe von Girona waren. Wir stiegen wie geplant eine Raste weiter aus und gingen über eine Brücke auf die andere Seite. Hier dauerte es ca. eine halbe Stunde, bis 'Oan86' den finalen Lift direkt nach Barcelona shaven konnte. Es war ein cooles, junges französisches Pärchen, das direkt zur Sagrada de Familla wollte und so stiegen wir auch direkt vor der krassesten Kirche der Welt aus um die letzten Meter zum Hotel mit der Metro zurückzulegen.
Da waren wir nun nach 26 Stunden Vollgas am Ziel unserer Träume in Barcelona angekommen! Ohne unsere Gambleader inkl. Münzwurf hätten wir sicherlich nur 24 Stunden gebraucht, da wir halt wie gesagt erst auf die falsche Raste fuhren, dann wieder 40km zurückfahren mussten um dann direkt nach Barcelona fahren zu können. 
Natürlich waren wir ziemlich gerädert aber doch überglücklich und gingen erstmal ein paar Stündchen schlafen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen